Mit unserem Wettbewerbsbeitrag für die „MeidLine" schlagen wir einen Entwurf für eine Fußgängerbrücke in Meidling, Wien, vor, die das Viertel durch die Verbindung von städtebaulicher Intervention, Natur und Gemeinschaft transformiert.
Die Aufgabe bestand darin, das neu geplante Meidlinger Sicherheitszentrum mit 4.000 Mitarbeitern nördlich der Ringstraße und Bahntrasse mit der südlich davon gelegenen Tramstation Meidling zu verbinden.
Anstelle einer einfachen Verbindung haben wir die Brücke als schwebenden öffentlichen Raum konzipiert, der bislang ungenutzte Infrastrukturen in lebendigen Stadtraum umwandelt. Der Entwurf überspannt Straßen und Bahnlinien und verbindet bestehende Parks zu einem durchgehenden Grünkorridor. Im Mittelpunkt steht ein erhöhter öffentlicher Platz mit Grünflächen, einem naturinspirierten Spielplatz, einem Sportbereich und einem Café mit Blick auf Wien und das Geschehen auf den Bahntrassen.
Dieser Ansatz der „Kaperung von Infrastruktur" betrachtet den Raum nicht als Lücke, sondern als Chance, Begegnungen zu fördern, Aufenthaltsqualität zu steigern und Biodiversität zu stärken. Die Gestaltung integriert einheimische Bäume, durchlässige Oberflächen und Regenwasserbewirtschaftung, um den ökologischen Fußabdruck zu minimieren. Die modulare Stahlkonstruktion ist zudem rückbaubar.
Ein partizipativer Entwicklungsprozess ermöglicht es der lokalen Bevölkerung, den Platz aktiv mitzugestalten und zu nutzen.
Durch die Priorisierung der Balance aus einer robusten Struktur, grüner Infrastruktur und flexibler Programmierung wird eine Stadtumgestaltung angestoßen, die nicht nur Punkt A mit Punkt B verbindet, sondern das gesamte Umfeld aufwertet und belebt.
Der Entwurf zeigt, wie massive Infrastrukturen im Stadtraum neu interpretiert werden können, indem sie nicht nur als Transiträume, sondern auch als Orte des sozio-kulturellen Lebens und der Förderung der Stadtökologie fungieren.
Renders: The Big Picture