• Schwammstadt Hefei - Wetland, Hefei/Anhui

    Im Wetland Park der Schwammstadt Hefei entsteht aus den notwendigen Infrastrukturen des Überflutungsschutzes und der Regenwasserreinigung ein erlebnisreicher, grün-blauer Naherholungsraum.
    Das tiefliegende Feuchtbiotop, dass sich aus der Senke des nördlich angrenzenden Trockenbaches entwickelt, ist nach dem Vorbild eines Flussdeltas gestaltet und schafft vielfältige ökologische und landschaftliche Mehrwerte für die angrenzenden Stadtbereiche. Der beträchtliche Höhenunterschied, der sich hier zwischen Straßen- und Wasserniveau ergibt, wird in Form terrassierter Hänge gestalterisch integriert, die traditionellen chinesischen Reisterrassen nachempfunden sind. Die verschiedenen Geländeniveaus treppen sich zum Feuchtbiotop hin ab und schaffen dadurch vielfältige Aufenthaltsbereiche die sich in ihrer Größe, Form und Nutzungsangeboten unterscheiden. An den steileren Bereichen ergeben sich großzügige Sitztreppen, die den Bewohnenden unter anderem attraktive Sunset-Spots bieten. Vielfältige Blickbeziehungen vermitteln zwischen Stadt und Parklandschaft. Über die kreisförmigen Stege sind Flora und Fauna mitten in der Stadt erlebbar und laden zu spielerischer Bewegung und Aktivität ein. Der Wetland-Park spiel in seiner Puffer-Funktion eine wichtige Rolle im Wassermanagement der Stadt: Das große Retentionsvolumen des Freiraums nimmt übergroße Abflussmengen auf und beugt einem potenziellen Rückstau bei Starkregenereignissen vor. Das vorgereinigte Wasser aus dem nördlichen Flussauenpark wird hier durch Wasserpflanzen gereinigt, bevor es in den angrenzenden Stausee geleitet wird. Schwimmende Pflanzinseln schaffen einen fließenden landschaftlichen Übergang zwischen Wetland und Talsperre und bilden einen Lebensraum für ökologisch wertvolle Kleinstlebewesen.

    abgeschlossen
  • Schwammstadt Hefei - Flussauenpark, Hefei/Anhui

    Der Flussauenpark ist einer der fünf Grünkorridore im Norden der Flughafenstadt und spielt eine Schlüsselrolle im übergeordneten Schwammstadt-Konzept. Als blau-grüne Infrastruktur macht er aus der Bedrohung durch Überschwemmungen eine Tugend: Die für das Wassermanagement erforderlichen technischen Anlagen, werden behutsam in die Landschaftsgestaltung integriert und als interaktive, Identität stiftende Freiraumelemente inszeniert. So entsteht ein wertvoller öffentlicher Grünraum für Spiel, Sport und Erholung.
    Ein mäandrierender Trockenbach bildet ein zentrales Landschaftselement des Flussauenparks. Die unterschiedlichen Pegelstände des Wassers geben ihm dabei ein ständig wechselndes Antlitz. Der angrenzende Panoramaweg verläuft dicht am Flussbett, entlang von Wiesen und dicht bepflanzten Hainen. Direkte Wege für Radfahrer und Fußgänger verbinden die angrenzenden Wohngebiete. Für die dort lebenden Menschen dient der Park als grünes Wohnzimmer und ist Treffpunkt für unterschiedliche soziale Aktivitäten. Sitzbereiche an den weitläufigen Rückhaltebereichen laden zum Verweilen und Erholen ein. Zahlreiche Angebote, wie ein Basketballplatz, Spielplätze und eine Skateranlage befinden sich leicht zugänglich an der Parkpromenade. Die am Kreuzungspunkt zum Radschnellweg gelegene Markhalle ist zentraler Treffpunkt und bildet einen markanten räumlichen Auftakt.
    Neben den sozialen Bedürfnissen der Stadtbewohner erfüllt der Park eine weitere wichtige Aufgabe: Das Oberflächenwasser aus den umliegenden Stadtteilen wird hier kanalisiert und durch Hydrophyten in Regengärten gereinigt. In Rückhaltebecken aufgefangen, kann das Regenwasser versickern und verdunsten. Während das Flussbett des Trockenbachs für 50-jährige Starkregenereignisse ausgelegt ist, kann der Grünkorridor als Ganzes die Regenmenge von 200-jährigen Extremwetterereignissen aufnehmen.

    abgeschlossen
  • Schwammstadt Hefei: Fünf Landschaften - ein Park., Hefei/Anhui

    Das Projekt bringt den Masterplan für die Schwammstadt Hefei zum Leben und realisiert ein 3km langes Freiraumband als ein Pilotprojekt für eine integrierte wassersensible Stadt- und Landschaftsplanung. Ausgehend vom zentralen Gewässersystem aus Fluss und Stausee entsteht eine vernetzte grünblaue Infrastruktur, die Hochwasserschutz, Naherholung, Klimaanpassung, Ökologie und soziales Miteinander miteinander verbindet. Der Park gliedert sich in fünf Abschnitte mit jeweils unterschiedlichen Nutzungsschwerpunkten:
    Der Flussauenpark ist das grüne Wohnzimmer der angrenzenden Wohngebiete und schafft neben der essenziellen Rolle für den Hochwasserschutz Räume und Angebote für städtisches Leben und aktive Freizeitgestaltung. Hier führt ein naturnaher Trockenbach durch eine sanfte, von Baumgruppen und Stadtwäldern gesäumte Auenlandschaft. Die üppigen Feuchtbiotope des Wetland-Parks puffern und reinigen das Regenwasser und entlasten die Kanalisation. Weitläufige terrassierte Hänge prägen das Landschaftsbild und schaffen einen zusätzlichen Hochwasserpuffer. Die Stadtterrassen geben dem Stadtzentrum ein urbanes und Gesicht zum Wasser. Das multifunktionale öffentliche Ufer ist zentraler Treffpunkt und ermöglicht eine Vielzahl wasserbezogener Nutzungen. Am Öko-Ufer integrieren die renaturierte Flachwasserbiotope bestehende Vegetation, fördern die Biodiversität und ermöglichen ein unmittelbares Naturerleben. Ein mehrstufiges System aus Pflanzenfiltern verbessert die Wasserqualität des Stausees, dessen Ökologie durch die umliegende Urbanisierung belastet ist.
    Je nach Jahreszeit und Wetter und Pegelstand wechselt die Landschaft ihr Erscheinungsbild, wenn Wasserflächen anschwellen und dabei neue Perspektiven entstehen. Ein durchgehender Radschnellweg vernetzt das Stadtgebiet von Nord nach Süd macht das Fahrrad zu einer attraktiven und nachhaltigen Mobilitätsoption.

    abgeschlossen
  • Drymades Promenade, Drymades

    Ein Spaziergang in abwechslungsreicher Natur!

    Die neue 2 km lange Promenade in Drymades zwischen hohen Bergen und dem Ionischen Meer im Süden Albaniens unterstreicht die Dualität ihrer Lage, indem sie Nutzer*innen die Möglichkeit gibt, in Natur und Grün einzutauchen und gleichzeitig das beliebte Strandfeeling garantiert. Durch die Verwendung von organischen Formen entsteht ein grüner Boulevard mit unterschiedlichen Szenarien, Blickwinkeln und Atmosphären.

    Die Aufteilung in verschiedene Zonen trägt zur Vielfalt bei und spiegelt die besonderen Eigenschaften und Begebenheiten des Gebiets wider. Die Promenade avanciert durch die ruhigen Naturzonen am Rand und einem lebhafteren Teil in der Mitte zu einem Erlebnis für sich. Hier befindet sich eine unterirdische Bar, die auch als öffentlicher Platz dient oder auch ein Pier auf dem Wasser. Gemeinsame Elemente, Materialien und Konzepte entlang der Promenade wie Steinmauern, sandfarbener Naturstein oder Möbel aus Cortenstahl vereinen das Projekt.

    Eines der Schlüsselelemente des Projekts ist die Bepflanzung in scheinbar zufälliger Streuung. Sie dient der Beschattung, hilft aber auch, die Promenade zu formen und unterschiedliche Szenarien und Sichtweisen zu garantieren.

    Die Kioske sorgen wiederum für die nötigen Dienstleistungen an der Promenade. Während der Unterbau aus einer Steinwand besteht, ist der obere Teil aus Holz und als flexibles Element gedacht, das sich unterschiedlichen Funktionen und Bedürfnissen anpassen kann. Der größte Kiosk dient somit als Bar und der Gastronomie, die kleineren als Zeitungs- oder Eisdielen und die kleinsten als öffentliche Toiletten und Umkleidekabinen. Das Dach aus Cortenstahl unterstützt die Nachhaltigkeit der Konstruktion. Von der Hauptstruktur leicht erhöht, lässt es die Luft zirkulieren und kühlt auf diese Weise das Innere. Die Neigung des Daches fängt das Regenwasser auf und führt es dem Planter auf der Rückseite gezielt zu.

    im Bau
    2020
  • Küstengebiet Dhërmi, Himarë

    Der ländliche Süden Albaniens zeichnet sich durch eine spektakuläre Küste, unberührte Naturgebiete und ein reiches kulturelles Erbe aus. Tourismus ist ein wichtiger Motor für die wirtschaftliche Entwicklung Albaniens. Die Entwicklungen der letzten 20 Jahre waren jedoch eher zufällig und entsprechen nicht dem immens hohen Potenzial der Region. Im Rahmen der Initiative der albanischen Regierung "Urban Rebirth" war das Hauptziel des Projekts die Wiederbelebung der Küstengebiete der beiden Dörfer Jalë und Dhërmi. Ausgehend von der herausragenden natürlichen Schönheit beider Orte war es unser Ziel, die Küstenlinie zu strukturieren und zu stärken und sie mit ihrer Umgebung zu verbinden. In Dhërmi beinhaltete dies, die Hauptpromenade vom Autoverkehr zu befreien und eine grundlegende Infrastruktur bereitzustellen, aber die Promenade gleichzeitig dezent zu halten. Es wurde ein Wasserplatz als Wahrzeichen für den Ort entwickelt. Eine Mole dient sowohl dem Wassersport als auch als Aussichtspunkt und künstliche Klippe. Der Wasserplatz verbindet ins Landesinnere durch das "Tal der Frische" und lädt zum Bergsteigen und zu kulturellen Aktivitäten ein.

    abgeschlossen
    2016
  • Cape Square Durrës, Durrës

    Das Design für 'Cape Square' stärkt die natürliche Küstenlinie Albaniens, die als Abfolge von Buchten und Kaps beschrieben werden kann. Unser Ziel war es, ein notwendiges Element der Küstenverteidigung in einen öffentlichen Raum zu verwandeln, der die ehemals desolate Promenade sichert. Das Gelände bildet den Endpunkt dieser Promenade und gliedert sich in drei Teile: Den Park, den Platz und das städtische Kap, das kostenlos als öffentliche Attraktion fungiert. Der Park mit den grünen Beeten und einheimischen Bäumen hebt die Einzigartigkeit Durres' hervor und ist pflegeleicht.

    Den geografischen und ökologischen Gegebenheiten entsprechend ist „Cape Square" weithin sichtbar und lädt zum Klettern und Spielen ein. Der 'Cape Square' wurde als identitätsstiftender „Europäischer öffentlicher Raum" angenommen, der eine wichtige Rolle im Wahlkampf des amtierenden Bürgermeisters spielt. In mehreren Musikvideos  und unzähligen Hochzeitsbildern diente 'Cape Square' als Kulisse und wurde vielfach publiziert und ausgezeichnet. Bekannt ist er in ganz Albanien allgemein als „Sfinksi" (Die Sphinx).

    abgeschlossen
    2015
  • Schwammstadt Hefei - Öko-Ufer, Hefei/Anhui

    Verschiedene naturnah gestaltete Bereiche im südlichen Teil des Schwammstadt-Parks Hefei bilden zusammen das Ökoufer. In größerer Distanz zu den urbanen Wohngebieten der neuen Stadt entstehen hier durch die Umformung der Uferstrukturen der Talsperre artenreiche, geschützte Wasserbiotope.
    Der marode bestehende Betonwall wird instandgesetzt und durch ein Vorufer, erweitert. Diese sogenannte Öko-Berme aus Bambusmatten, Kies, Sediment, Holz und großen Steinen wird auf die bestehende Struktur aufgebracht und bietet neue Lebensräume für wasserliebende Pflanzen und Tiere. Die hier eingebrachten Pflanzenarten verbessern die Wasserqualität, indem sie als Nahrungsquelle für Bakterien dienen, die das Wasser des Stausees durch natürliche Prozesse reinigen.
    Ein bestehendes Waldgebiet wird aufgeforstet und zu einem dichten Stadtwald entwickelt, der sich positiv auf Mikroklima und Biodiversität auswirkt. Zusätzlich übernimmt ein im Wald verborgener Retentionsbodenfilter hydrologische Funktionen. Regenwasser wird hier gereinigt und anschließend in den See geleitet.
    Die ehemaligen Fischteiche werden in vorgelagerte Flachwasserzonen mit Vogelinseln und -stränden umgeformt. Diese für den Menschen unzugänglichen Bereiche sichern wichtige Refugien für die bedrängten lokalen Vogelarten. Eine Panoramaplattform ermöglicht es den Menschen, die Schutzbereiche zu erleben und eröffnet weite Blicke über den See. Die artenreich bepflanzen, flachen Ufer schaffen zusätzlichen Retentionsraum bei Starkregen. Entlang der südlich angrenzenden Hauptverkehrsstraße filtert eine neue Schicht aus Bäumen die Feinstaubpartikel.

    abgeschlossen
  • Schwammstadt Hefei - Stadtterrassen, Heifei/Anhui

    Die Stadtterrassen verleihen dem Zentrum der Flughafenstadt ein lebendiges und repräsentatives Gesicht zur Talsperre. Sie führen den städtischen Charakter und die Funktionsmischung bis ans Wasser heran und schaffen eine vielseitig nutzbare Uferkante mit einer Promenade, schattenspendenden Stadtbäumen, großzügigen Freiterrassen, einer Badeinsel, einer Marina für Segel- und Ruderboote, Aussichtsplattformen sowie flexiblen Platzbereichen für Veranstaltungen und Gastronomie.
    Der Uferbereich gliedert sich in einen erhöhten, hochwassersicheren Bereich mit einer Fußgängermeile und einem Radweg sowie eine tieferliegende, temporär überflutete Uferzone nahe des Normalwasserspiegels der Talsperre, die vielfältige Interaktionsmöglichkeiten mit dem Wasser eröffnet. Die erhöhten Quai- und Promenadenbereiche bieten weite Blicke entlang der Wasserkante, während die verkehrsberuhigte Uferstraße Raum für Märkte und Sportveranstaltungen schafft. Schwammstadt-Elemente wie Retentionsbodenfilter und Regenüberlaufbecken sind als grüne Inlays in die Ufergestaltung integriert. Üppige Regengärten schaffen einen Ausgleich für die versiegelten Flächen und ermöglichen auch hier eine effektive Pufferung und natürliche Reinigung des anfallenden Regenwassers.
    Den nördlichen Auftakt des Bereichs bildet eine in die Talsperre vorgelagerte Badeinsel mit beheizten Schwimmbecken, die eine verlängerte Nutzungssaison ermöglichen. In den kälteren Monaten kann die Insel als vielseitige Veranstaltungsstätte genutzt werden. Die Stadtterrassen verbinden städtisches Leben und Wasserraum zu einem attraktiven und multifunktionalen Begegnungsort.

    abgeschlossen
  • Revitalisierung Guitanghe, Changsha

    Der Fluss Guitanghe birgt in seinem Ist-Zustand komplexe Problematiken für die städtebauliche Entwicklung Changshas. Neben häufigen Überflutungsereignissen fehlt es an einer integration in die Stadt. Der Fluss bildet die Rückseite der Stadt, was sich in mangelnder Zugänglichkeit und unsicheren, vermüllten Uferzonen widerspiegelt. In der rasant wachsenden Metropole fehlt es zu dem an stadtklimatisch regulierenden grünen Begegnungsräumen.


    Ziel des integrierten Masterplans ist es, den Fluss als zentrale und lebendige Lebensader in der Stadt herauszuarbeiteten und dabei seine ökologische, stadträumliche sowie soziale und kulturelle Bedeutung erheblich zu steigern. werden. Ausgehend von der Hochwasserproblematik und unterschiedlichen Pegelständen des Guitanghe ergibt sich ein darauf dynamisch reagierender Städtebau, der das Wasser als Variable in der Dimensionierung und Programmierung von Räumen mitdenkt. Ein städtebauliches Experimentierfeld entsteht, wo innovative wasserwirtschaftliche und städtebauliche Konzepte ineinandergreifen und der wachsenden Stadt eine ambitionierte, positive und zukunftsgerichtete Perspektive geben.
    Dem Fluss kommt somit als zentrales und lineares Zentrum der Stadt eine große Bedeutung zu, was neben wasserwirtschaftlichen Maßnahmen Chancen für städtebauliche Verbesserungen bietet. Der Guitanghe stärkt als grüne Lunge das städtische Ökosystem und bildet an seinen Ufern neue Identität stiftende Räume für Naherholung, sowie soziale und kulturelle Infrastruktur.
    Langfristig kann der Fluss und die von ihm ausgehenden grün-blauen Korridore die Stadt Changsha sowohl innerstädtisch als auch in die Außenbereiche und die angrenzenden Naherholungs- und Naturschutzgebiete vernetzen.

    abgeschlossen
    2019
  • Mühlenleine, Hannover

    Ein Fluss mitten in der Innenstadt von Hannover kann ein vielfältiger, naturnaher Ort sein, an dem sich die Stadtbewohner*innen gerne aufhalten. Aktuell werden wertvolle Uferbereiche zwischen Leine und Cityring, gemessen an ihrem ökologischen und sozialen Potential, vernachlässigt.

    Das Leinesystem war in vorindustrieller Zeit einer der lachsreichsten Flüsse in Norddeutschland. Im Zuge der Industrialisierung und der damit einhergehenden Verschmutzung der Gewässer, dem Bau von Wasserkraft- und Stauanlagen sowie dem im 20. Jahrhundert in großem Stil durchgeführten Ausbau der Flüsse sind viele Fischarten aus den meisten Gewässern verschwunden.

    Zahlreiche Projekte haben seit den 70er Jahren wieder zu einer verbesserten Wasserqualität und ökologischen Durchgängigkeit geführt. Die Renaturierung von Fließgewässern ist als Beitrag zur ressourceneffizienten und ökologischen Stadt zu verstehen.

    Im städtischen Umfeld werden auf engstem Raum besonders viele unterschiedliche Anforderungen an die Gewässer gestellt. Zahlreiche Potenziale entlang der Leine sind jedoch innerstädtisch ungenutzt und die Kanalisation und Urbanisierung des Fließgewässers erlaubt auch heute nur bedingt eine Rückkehr von Flora und Fauna in die Stadt. Naturnahe Fließgewässer in der Stadt können helfen, klimatische Veränderungen abzufedern. Beispielsweise können Uferflächen als Retentionsflächen in den Hochwasserschutz integriert werden. Hinzu kommen städtebauliche Ziele, wie Fließgewässer als öffentlichen Raum gut erreichbar zu machen und attraktiver zu gestalten.

    Die Leine in Hannover muss daher sowohl ökologisch als auch sozial gedacht werden. Unterschiedliche Interventionen entlang des Flussufers dienen zur Wiederbelebung und Aufwertung der Lebensqualität an der Leine. Als wichtigster Impuls im Zentrum und als starkes Gegenüber zum Hohen Ufer dient die Renaturierung des Leibnizufers und der Rückbau des Cityrings. Hier entstehen neue Habitate für Flora und Fauna und gleichzeitig neue Aufenthaltsqualitäten und zahlreiche Programme im Freiraum. Darüber hinaus ermöglicht eine Fischtreppe im Bereich der Friederikenbrücke die Vernetzung und Aufweitung vorhandener Lebensräume und eine stärkere Sichtbarkeit der Leine in der Stadt als Alleinstellungsmerkmal.

    Das Konzept zur Renaturierung der Leine wurde am 29.09.2022 mit dem Leinewelle e.V. und Anglerverband vorgestellt und u.a. in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) publiziert.

    Idee
    2022
  • Blue Eye, Sarandë

    Als eine der bedeutendsten Naturstätten Albaniens wird das Gebiet der Wasserquelle „Blue Eye" (albanisch: Syri i Kaltër) seit Jahren durch den steigenden Tourismus beansprucht und gefährdet. Unser Masterplan ist der Versuch, „Blue Eye" nachhaltig zu bewirtschaften und auf den zu erwartenden Tourismusanstieg vorzubereiten. Die integrale Strategie schützt das Naturdenkmal und setzt gleichzeitig sein volles sozioökonomisches Potenzial frei. Dies wird durch verschiedene miteinander im Einklang stehende Strategien erreicht, wie etwa die Diversifizierung des lokalen Angebots.

    Die unmittelbare Umgebung der Quelle ist ein von Platanen und Eichen geprägtes Naturdenkmal. Mit dem Bestreben, die lokale Infrastruktur für einen nachhaltigen, aber intensiveren Tourismus zu verbessern, haben wir eine integrale Strategie entwickelt, um die Besucherlast während der Hochsaison über das ganze Jahr zu verteilen, indem wir wechselnde Dienstleistungen und Aktivitäten anbieten. Durch die Einführung neuer Wege und Zugangsmöglichkeiten zum Blue Eye Monument schaffen wir verschiedene Szenarien, Blickwinkel und Stimmungen (Wanderwege, Bootsrouten und ein Familienpfad). Abgerundet wird das Programm durch ein Besucher*innenzentrum, ein Geschäft für regionale Produkte, Campingmöglichkeiten und ein neu entwickeltes kulturelles und soziales Programm, das Festivals und lokale Märkte vorsieht. Diese werden etwas abseits von Blue Eye organisiert. Damit wird der einzigartige Charakter und das Potenzial des Gebiets stimuliert und gleichzeitig die Natur intakt gehalten.

    Das Ergebnis ist ein weltweit einzigartiges Naturphänomen, das auch für zukünftige Generationen geschützt ist.

    abgeschlossen
    2020
  • Küstengebiet Jale, Himarë

    Der ländliche Süden Albaniens bietet eine spektakuläre Küste, unberührte Naturgebiete und ein reiches kulturelles Erbe. Reisen sind ein wichtiger Motor für die wirtschaftliche Entfaltung Albaniens. Die Entwicklungen der letzten 20 Jahre waren jedoch kaum geplant und entsprechen noch heute nicht dem touristischen Potenzial der Region. Als Teil der Initiative der albanischen Regierung zur „Urban Rebirth (dt. Wiedergeburt der Städte)", war das Hauptziel dieses Projekts die Sanierung der Uferpromenaden der Dörfer Jalë und Dhërmi. Ausgehend von der außergewöhnlichen natürlichen Schönheit beider Standorte war es unser Ziel, die Küste zu strukturieren, zu stärken und sie sowohl physisch als auch im ideellen Sinne mit ihrer Umgebung zu verbinden.

    In Jale bedeutete dies, die Hauptpromenade vom Autoverkehr zu befreien, grundlegende Infrastrukturen wie Bänke, Mülleimer, Duschen und Springbrunnen bereitzustellen, die Promenade jedoch unauffällig zu halten und sie als eine Fortsetzung des Strandes zu inszenieren. Da der Strand sehr tief liegt und die Bucht hauptsächlich die jüngeren Generationen anzieht, haben wir uns von einigen der vorhandenen Strandbars inspirieren lassen, die in üppige Blumengärten eingebettet waren. Zwischen dem Strand und der Promenade haben wir einen Gartenstreifen mit 6-7 Strandbars eingerichtet, die jeweils eine stabile Struktur aufweisen, um die harten Stürme im Winter zu überstehen. Diese wurden in drei verschiedenen Größen gebaut und ermöglichen die Aufbewahrung aller Möbel in der kalten Jahreszeit.

    Fotografie: Lucas Hardonk

    im Bau
    2016
  • Treetop Trail in Lagodechi, Lagodechi

    Der Lagodechi Nationalpark im äußersten nordosten Georgiens an den Südhängen des Kaukasus mit Höhen von 590 bis 3500 m ist eines der am besten erhaltenen Gebiete der Welt für vielfältige Naturlandschaften. Das Projekt zur Entwicklung eines Baumwipfelpfades als neues touristische Attraktion soll mehr Besucher anziehen und den Nationalpark zu einem attraktiven Ziel für den Ökotourismus machen.

    Das Konzept betont den Wald als Protagonisten und schlägt ein minimalistisches Design vor, welches aus einem kreisförmigen Pfad besteht, der allmählich die Baumkronen hinaufführt. Zusätzliche Programme werden hinzugefügt um das Erlebnis im Wald zu verbessern. Dazu gehören ein Wachturm, eine Kuppel, ein großes Netz, eine Höhle und mehrere Plattformen.

    in Bearbeitung
    building permission 2019
  • Parkway, Heidelberg

    „Denkt zuerst an die Menschen, dann an Verkehrswege. Eine gute Stadt ist wie eine gute Party. Die Leute bleiben dort länger als nötig, weil sie sich wohlfühlen." Dieses Zitat des dänischen Stadtplaners Jan Gehl fasst unser Planungsverständnis für den Parkway gut zusammen.

    Der Parkway ist ein Ort, der feinteilig vernetzt, Gebäude- und Freiraumnutzungen vielfältig in Beziehung setzt und aktiv die Klimaresilienz unter¬stützt. Ein grüner und vielfältiger Raum, der die Gegensätze MOBILITÄT und VERWEILEN immer wieder neu miteinander verknüpft. Aufgrund der wertvollen und raumprägenden Bestandsbäume im Patrick-Henry-Village als Ausgangslage wurde der Trassenverlauf so konzipiert, dass so viele Gehölze wie möglich erhalten bleiben. Das Niederschlagswasser wird in Mulden, Rigolen und Regengärten als wertvolle Ressource gespeichert und kommt so Pflanzen und Grundwasser zugute. Die befestigten Flächen werden auf ein Minimum reduziert und als helle Oberflächen ausgebildet.

    Als Pflastermaterial wird ein neu entwickelter und markteingeführter Klimastein
    verwendet, der Niederschlag aufnimmt und so viel Wasser verdunsten kann wie eine Wiesenfläche (50% statt 11% bis 18% wie bei konventionellen Pflastersteinen).
    Der Parkway übernimmt die Funktion eines linearen Parks mit hoher Freiraum-, Begegnungs- und Aufenthaltsqualität, dient als innerer und äußerer Verteiler für das Patrick-Henry-Village und stellt für die unterschiedlichsten urbanen Mobilitätsarten einen sicheren Rahmen.

    abgeschlossen
    2023
  • Marconiplein, Rotterdam

    Nexus, aus dem Lateinischen „nectere", bedeutet eine „Verbindung oder eine Reihe von Verbindungen, die zwei oder mehr Dinge zusammenführen". Marconiplein befindet sich in der Tat am Schnittpunkt verschiedener Ströme: nicht nur Mobilität, sondern auch Ökologie, Gewässerschutz und Entwicklung.

    Unsere Vision wurzelt im Verständnis dieses Raums als komplexen Knotenpunkt, an dem traditionell dem Verkehr absolute Priorität eingeräumt wurde. Unser Vorschlag zielt darauf ab, das Paradigma von Marconiplein in einen hochwertigen öffentlichen Raum umzukehren, dem die Infrastrukturstrategie folgt. Die Gestaltung des neuen Ortes wird vom Prinzip der Enthüllung geleitet. Infrastrukturen werden folglich weder begraben, versteckt oder erhöht, sondern durch technologischen Fortschritt und akkurate städtische Lösungen intelligent in das neue Design integriert.

    Konkrete Lösungen reichen von angeschrägten Plätzen, neuen vertikalen Querschnitten und mehr Eingängen bis zur Förderung des Platzes als nahtlosen öffentlichen Raum, in dem die Infrastruktur nicht mehr als von der Stadt getrennt wahrgenommen wird.

    abgeschlossen
    2021