Die niederländische Regierung will dem Wohnungsmangel begegnen, indem sie bis 2030 eine Million zusätzliche Wohnungen schafft. Das Ministerie van Maak organisierte während der Internationalen Architekturbiennale Rotterdam eine Ausstellung, in der 100 Modelle vorgestellt wurden, die Lösungen für den nachhaltigen Wohnungsbau bieten. CITYFÖRSTER war eines der ausgewählten Studios, das die Entwicklung von 10.000 klimasicheren Häusern in einem 2 x 2 km großen Gebiet, der Stadt Arhnem, untersuchen sollte.
Unser Untersuchungsgebiet befindet sich in der Nähe des Hauptbahnhofs und umfasst einen Teil des Niederrheins. Der Standort ist geprägt durch ein großes Industriegebiet, das durch ein zum Hauptbahnhof führendes Gleis vom benachbarten Wohngebiet getrennt wird. Der Fluss, sowie diverse weitere Bereiche stellen ungenutzte Potenziale dar, die durch Nachverdichtung und Aufwertung besser definiert und zugänglich gestaltet werden können.
Unser Vorschlag stützt sich auf zwei Hauptstrategien:
Ehemalige Industriegebiete sind der bevorzugte Standort für innerstädtische Entwicklungen. Die neuen Wohnsiedlungen würden in der Nähe bestehender Straßen und Verkehrswege entstehen, so dass eine Zersiedelung verhindert werden kann. Wir schlagen vor, untergenutzte Flächen wie Parkplätze und Erweiterungsflächen des Industriegebiets durch Innenentwicklung umzunutzen und neue Verbindungen zu den Flussauen zu schaffen.
Das andere große Potenzial für eine Qualitätssteigerung durch Verdichtung liegt in den Wohnvierteln mit niedrigen Mieten. Diese in den 60er und 70er Jahren gebauten Viertel befinden sich am Ende ihres ersten Lebenszyklus. Durch das Hinzufügen von Mehrfamilienhäusern kann der Wohnungsbestand diversifiziert werden, zusätzlich können die bestehenden Reihenhäuser mit einer weiteren Etage aufgestockt werden. Dies schafft nicht nur mehr Wohnmöglichkeiten und vielfältige Nachbarschaften, sondern auch eine niedrigschwellige Investitionsmöglichkeit.
In unseren beiden Strategien werden die 10 000 Häuser nicht als Problem betrachtet, das gelöst werden muss, sondern als Chance, eine bestehende Stadt zu verbessern