Wie kann Individualität mit serieller Vorfabrikation in Einklang gebracht und gleichzeitig die hohen ökologischen und ökonomischen Anforderungen erfüllt werden, die an zeitgenössischen Wohnungsbau gestellt werden?
Im Rahmen des Wettbewerbs wurde diese Frage untersucht und ein modulares und projektunabhängig konfigurierbares Grundrisssystems für mehrgeschossigen Wohnungsbau in Holzbauweise entwickelt. Die Möglichkeiten des seriellen, kostengrünstigen sowie umweltverträglichen Bauens bei hoher Raumqualität stand dabei im Vordergrund.
Eine einfache Grundstruktur bildet die Grundlage für die Entwicklung der vielseitigen Raummodule. Das übergeordnete Konzept sieht eine Unterteilung in drei Raum- und Funktionsschichten vor, wobei die mittlere Schicht das Bindeglied zwischen den gut belichteten Aufenthaltsschichten bildet und gleichzeitig als versorgender Kern fungiert. Um die Flexibilität, Vielseitigkeit und Qualität der Grundrisskonfigurationen zu erhöhen, werden die Module zueinander verschoben. So entstehen fließende, zweiseitig belichtete Räume bzw. Wohnungen und vielseitige Konfigurationsmöglichkeiten. Bei der Dimensionierung der Module wurden Anforderungen an Barrierefreiheit, Förderfähigkeit und wirtschaftliche Logistik sowie Vorfertigung berücksichtigt.
Die Grundrisstypen können in verschiedenen Gebäudetypen und Erschließungsformen gleichermaßen verwendet und flexibel an unterschiedliche städtebauliche Kontexte angepasst werden. Darüber hinaus erlaubt die Struktur die Anpassung an differenzierte Nutzer*innengruppen - von Standardwohnungen, über Wohnform wie z.B. Clusterwohnungen als zeitgenössische WG oder Einliegerwohnungen für die Großeltern oder Teenagerkinder.
Um den Gebäuden ein differenziertes Äußeres verleihen zu können und die Wohnqualität der Wohnungen weiter zu steigern, sieht das System zusätzliche Add-On Module vor. Diese sind als zusätzliche unabhängige Schicht vor der Fassade angeordnet und bieten unterschiedlichste Gestaltungs- und Nutzungsmöglichkeiten