• Schwammstadt Hefei: Fünf Landschaften - ein Park.

    Wenn aus einem Park ein Erlebnis wird.

    Aufbauend auf dem Masterplan für die Schwammstadt Hefei haben wir uns als nächstes mit einem der vier großen Parks beschäftigt. Das entstandene Profil soll als Musterplanung für die übrigen Zonen dienen.

    Im Zentrum des in fünf unterschiedliche Bereiche unterteilten Parks steht der Fluss, der als charakteristisches Element der Schwammstadt integriert wird und von zentraler Bedeutung ist. Er fungiert als Auffangbecken für Niederschlag und Hochwasser jeglicher Art und trägt so zu einer nachhaltigen Stadtentwicklung bei.

    Je nach Wetter und Jahreszeit mutet der Park folglich anders an und scheint sich selbst immer wieder neu zu erfinden. Lässt das Wasser aus beiden Seiten der Stadt kommend den Fluss anschwellen, wird der Park beispielsweise zu einem stehenden Gewässer.

    Als zentrales Element im Park selbst sind die vielen Pflanzen und Bäume, die bereichsweise einen ganzen Stadtwald bilden, anzusehen. Teilweise, wie im Bereich des Öko-Ufers, wird hier sogar die bereits vorhandene Vegetation integriert und erlebbar gemacht. Neben so entstehenden schattigen Orten und einer hohen natürlichen Biodiversität, gibt es einen weiteren klimaaktiven Aspekt: Die Bäume halten das gespeicherte Wasser in der Nacht, das sie tagsüber tröpfchenweise in die Luft abgeben und tragen dadurch zur Senkung der Temperatur bei.

    Während es auf der einen Seite Flächen für Versammlungen und Veranstaltungen mit großen Sonnendächern für beispielsweise einen Markt gibt, existieren entlang der urbanen Wasserkante mit weitläufigem Boulevard mehrere Möglichkeiten der Freizeitgestaltung. So gibt es Bootsanlegestellen, ein Amphitheater im Wasser, eine Vielzahl an Cafés oder ein eigens geplantes Schwimmbad.

Eine ganz andere Art der Landschaftsgestaltung stellt das Wetland (Feuchtgebiet) dar. Zusätzlich zu Bereichen mit Retentionsbecken, die ähnlich fungieren, wird das Wasser hier langsam versickert und gereinigt, die Kanalisation dadurch entlastet.

    Um die Nutzung eines Fahrrades statt des Autos schmackhaft zu machen, wurde ein Radschnellweg von Nord nach Süd geplant und durch querverlaufende Wege eine Vernetzung des östlichen und des westlichen Wohnquartiers gewährleistet. 

    Die Vielfalt der entworfenen unterschiedlichen Bereiche beantwortet jeden Aspekt und jede Frage, die der öffentliche Raum erfüllen kann.

    Für weitere Informationen empfehlen wir Ihnen unser Video über das Projekt auf CFTV.

    im Bau
  • Schwammstadt Hefei - Öko-Ufer

    Verschiedene naturnah gestaltete Bereiche im Hefei Stadtpark bilden das Öko-Ufer. Beispielsweise wird eine bestehende Staumauer um eine sogenannte Öko-Berme erweitert. Dichtungsmatten, Kies und Sedimente sowie eine Schicht aus Holz und größeren Steinen werden hierzu auf die bestehende Konstruktion aufgebracht und bieten so Lebensräume für Pflanzen und Tiere.

    Um die neuen Lebensräume zu schützen, sind sie für den Menschen nur teilweise zugänglich. Auf geführten Holzstegen kann die reiche Natur mit Vögeln, Insekten, Fischen und einer großen Vielfalt an Gräsern, Sträuchern und Bäumen aus respektvoller Nähe erlebt werden. Ein einzigartiges Aufeinandertreffen von Pflanzen, Tieren und Menschen und ein spannender Rückzugsort in der Schwammstadt.

    Ein bestehender Gehölzbereich im Osten wird mit weiteren Bäumen angereichert und avanciert somit zu einem dichten Stadtwald, der sich positiv auf Mikroklima und Biodiversität auswirkt. Zusätzlich übernimmt ein Retentionsbodenfilter hydrologische Funktionen. Regenwasser wird hier gereinigt und anschließend in den See geleitet.

    Eine neue Flachwasserzone mit Vogelinseln und Vogelstränden soll der Natur vorbehalten sein. Der Panorama-Pier macht diese punktuell für Menschen erlebbar und öffnet gleichzeitig den Blick über den See. Durch die Holzstege konzentriert sich die menschliche Aktivität auf ausgewählte Verbindungsräume. Die seichten mit Wasserpflanzen bewachsenen Ufer geben dem See Raum sich bei Starkregen zu vergrößern, ohne dass es zu Überschwemmungen in der Stadt führt. Die Wasserpflanzen haben zudem eine reinigende Funktion an der Uferkante und verbessern somit die Wasserqualität des Stausees.

    im Bau
  • Schwammstadt Hefei - Wetland

    Der Wetland Park im Stadtpark der Schwammstadt Hefei lässt aus benötigten Infrastrukturen zur Verhinderung von Überschwemmungen und zur Reinigung des Abflusswassers einen Erlebnisraum entstehen. Die grün-blauen Anlagen werden zu sichtbaren und greifbaren Kernelementen der neu entstehenden Stadt.

    Das Feuchtbiotop ist abwechslungsreich gestaltet. Vielfältige Blickbeziehungen vermitteln zwischen Stadt und Parklandschaft. Über die kreisförmigen Stege sind Flora und Fauna, mitten in der Stadt, greifbar nahe und laden, genau wie die verschiedenen Terassenebenen, zum Verweilen und Flanieren ein. Kleine Inseln dienen als Aussichtspunkte, von denen aus die dynamischen Wasserpegel besonders gut zu beobachten sind. Darüberhinaus bieten sie wichtigen Lebensraum für verschiedene Tiere und Pflanzen und fördern somit die Biodiversität in Hefei.

    Im Osten des Wetlandes ist ein Sonnendeck geplant. Unter der Holzüberdachung wird Urbanität und Öffentlichkeit gelebt. Verschiedene Ebenen treppen sich zum Feuchtbiotop hin ab und schaffen dadurch vielfältige Orte mit unterschiedlichen Qualitäten, die sich in ihrer Größe, Form und Aktivität unterscheiden.

    Vorgereinigtes Wasser aus dem nördlichen Flussauenpark wird hier durch wassernahe Pflanzen gründlich weiter gereinigt, bevor es in den angrenzenden Stausee geleitet wird. Zudem verbessert das Feuchtbiotop die Schwammfunktion der Stadt: Die Aufnahmefähigkeit des Wetlandes verhindert, dass ein zu hohes Wasservolumen direkt in den See abgeleitet wird. Ein Konzept, das potentiellen Überschwemmungsszenarien entgegenwirkt. Der Übergang zum See ist dabei fließend, während schwimmende Inseln zwischen Wetland und See vermitteln.

    im Bau
  • Schwammstadt Hefei - Flussauenpark

    Teil des gestalteten Stadtparks der Schwammstadt Hefei ist der Flussauenpark im nördlichen Teil. Der grün-blaue Korridor macht aus der Bedrohung durch Überschwemmungen eine Tugend: Statt graue, starre Infrastrukturelemente unter Straßen und Häuserblocks versteckt zu bauen, wertet der Park die benötigten Funktionen auf und kreiert somit einen sozial höchst wertvollen Ort. Er bietet Raum für Spiel, Sport und Erholung.

    Ein Platz mit Sitzflächen mit Blick auf das größte Retentionsbecken lädt zum Beobachten der sich verändernden Wasserstände ein. Das Wasser wird hier erlebbar gemacht und hüllt den Park durch unterschiedliche Zustände in eine sich stetig wandelnde Robe. Daran reihen sich zahlreiche Angebote: Ein Basketballfeld, ein Spielplatz und ein Skatingbereich, während die sich daran anschließende Markthalle den Auftakt für die Sitzstufen entlang des Parks gibt.

    Als Einladung zum Spazierengehen schlängelt sich der Scenic Way durch das Gelände, vorbei an Wiesen und dicht bepflanzten Gehölzen. Zahlreiche Blumenbeete und kleine Pavillons bespielen den Weg mit kleinen Höhepunkten. Parallel verläuft der Trockenbach, der bei Niederschlag Wasser führt. Direkte Wege für Radfahren und Fußgänger*innen verbinden die gegenüberliegenden Stadtteile miteinander.

    Neben den sozialen Bedürfnissen der Stadtbewohner*innen erfüllt der Park eine weitere wichtige Aufgabe: Das Oberflächenwasser aus den umliegenden Stadtteilen wird hierher geleitet und durch Hydrophyten in Regengärten gereinigt. Gesammelt in Retentionsbecken, kann das Regenwasser hier gezielt versickern und verdunsten. Potentielle Wasserüberschüsse leitet der Trockenbach in das Wetland ab. Der Park ist für ein 50jähriges Hochwasserereignis ausgelegt.

    im Bau
  • Drymades Promenade

    Ein Spaziergang in abwechslungsreicher Natur!

    Die neue 2 km lange Promenade in Drymades zwischen hohen Bergen und dem Ionischen Meer im Süden Albaniens unterstreicht die Dualität ihrer Lage, indem sie Nutzer*innen die Möglichkeit gibt, in Natur und Grün einzutauchen und gleichzeitig das beliebte Strandfeeling garantiert. Durch die Verwendung von organischen Formen entsteht ein grüner Boulevard mit unterschiedlichen Szenarien, Blickwinkeln und Atmosphären.

    Die Aufteilung in verschiedene Zonen trägt zur Vielfalt bei und spiegelt die besonderen Eigenschaften und Begebenheiten des Gebiets wider. Die Promenade avanciert durch die ruhigen Naturzonen am Rand und einem lebhafteren Teil in der Mitte zu einem Erlebnis für sich. Hier befindet sich eine unterirdische Bar, die auch als öffentlicher Platz dient oder auch ein Pier auf dem Wasser. Gemeinsame Elemente, Materialien und Konzepte entlang der Promenade wie Steinmauern, sandfarbener Naturstein oder Möbel aus Cortenstahl vereinen das Projekt.

    Eines der Schlüsselelemente des Projekts ist die Bepflanzung in scheinbar zufälliger Streuung. Sie dient der Beschattung, hilft aber auch, die Promenade zu formen und unterschiedliche Szenarien und Sichtweisen zu garantieren.

    Die Kioske sorgen wiederum für die nötigen Dienstleistungen an der Promenade. Während der Unterbau aus einer Steinwand besteht, ist der obere Teil aus Holz und als flexibles Element gedacht, das sich unterschiedlichen Funktionen und Bedürfnissen anpassen kann. Der größte Kiosk dient somit als Bar und der Gastronomie, die kleineren als Zeitungs- oder Eisdielen und die kleinsten als öffentliche Toiletten und Umkleidekabinen. Das Dach aus Cortenstahl unterstützt die Nachhaltigkeit der Konstruktion. Von der Hauptstruktur leicht erhöht, lässt es die Luft zirkulieren und kühlt auf diese Weise das Innere. Die Neigung des Daches fängt das Regenwasser auf und führt es dem Planter auf der Rückseite gezielt zu.

    im Bau
    2020
  • Küstengebiet Dhërmi

    Der ländliche Süden Albaniens zeichnet sich durch eine spektakuläre Küste, unberührte Naturgebiete und ein reiches kulturelles Erbe aus. Tourismus ist ein wichtiger Motor für die wirtschaftliche Entwicklung Albaniens. Die Entwicklungen der letzten 20 Jahre waren jedoch eher zufällig und entsprechen nicht dem immens hohen Potenzial der Region. Im Rahmen der Initiative der albanischen Regierung "Urban Rebirth" war das Hauptziel des Projekts die Wiederbelebung der Küstengebiete der beiden Dörfer Jalë und Dhërmi. Ausgehend von der herausragenden natürlichen Schönheit beider Orte war es unser Ziel, die Küstenlinie zu strukturieren und zu stärken und sie mit ihrer Umgebung zu verbinden. In Dhërmi beinhaltete dies, die Hauptpromenade vom Autoverkehr zu befreien und eine grundlegende Infrastruktur bereitzustellen, aber die Promenade gleichzeitig dezent zu halten. Es wurde ein Wasserplatz als Wahrzeichen für den Ort entwickelt. Eine Mole dient sowohl dem Wassersport als auch als Aussichtspunkt und künstliche Klippe. Der Wasserplatz verbindet ins Landesinnere durch das "Tal der Frische" und lädt zum Bergsteigen und zu kulturellen Aktivitäten ein.

    abgeschlossen
    2016
  • Cape Square Durrës

    Das Design für 'Cape Square' stärkt die natürliche Küstenlinie Albaniens, die als Abfolge von Buchten und Kaps beschrieben werden kann. Unser Ziel war es, ein notwendiges Element der Küstenverteidigung in einen öffentlichen Raum zu verwandeln, der die ehemals desolate Promenade sichert. Das Gelände bildet den Endpunkt dieser Promenade und gliedert sich in drei Teile: Den Park, den Platz und das städtische Kap, das kostenlos als öffentliche Attraktion fungiert. Der Park mit den grünen Beeten und einheimischen Bäumen hebt die Einzigartigkeit Durres' hervor und ist pflegeleicht.

    Den geografischen und ökologischen Gegebenheiten entsprechend ist „Cape Square" weithin sichtbar und lädt zum Klettern und Spielen ein. Der 'Cape Square' wurde als identitätsstiftender „Europäischer öffentlicher Raum" angenommen, der eine wichtige Rolle im Wahlkampf des amtierenden Bürgermeisters spielt. In mehreren Musikvideos  und unzähligen Hochzeitsbildern diente 'Cape Square' als Kulisse und wurde vielfach publiziert und ausgezeichnet. Bekannt ist er in ganz Albanien allgemein als „Sfinksi" (Die Sphinx).

    abgeschlossen
    2015
  • Revitalisierung Guitanghe

    Der Fluss Guitanghe birgt in seinem Ist-Zustand komplexe Problematiken für die städtebauliche Entwicklung Changshas. Zukünftig soll er als zentrale und lebendige Lebensader in der Stadt herausgearbeitet werden und in seiner ökologischen, stadträumlichen sowie sozialen und kulturellen Bedeutung erheblich gesteigert werden.


    Ausgehend von der Hochwasserproblematik und unterschiedlichen Pegelständen des Guitanghe ergibt sich ein darauf dynamisch reagierender Städtebau, der das Wasser als Variable in der Dimensionierung und Programmierung von Räumen mitdenkt. Ein städtebauliches Experimentierfeld entsteht, wo innovative was-serwirtschaftliche und städtebauliche Konzepte ineinandergreifen und der wachsenden Stadt eine ambitionierte, positive und zukunftsgerichtete Perspektive geben.


    Dem Fluss soll somit als zentrales und lineares Zentrum der Stadt eine große Bedeutung zukommen und bietet die Chance, neben wasserwirtschaftlichen Maßnahmen gleichzeitig städtebauliche Verbesserungen vorzunehmen und Changsha über vom Fluss ausgehende grüne und blaue Adern sowohl innerstädtisch als auch in die Außenbereiche zu vernetzen. Somit wird gesichert, dass der Guitanghe als grüne Lunge das städtische Ökosystem stärkt und der Stadt Changsha durch Naherholungsorte sowie die soziale und kulturelle Infrastruktur eine neue Identität verschafft.

    abgeschlossen
    2019
  • Mühlenleine

    Ein Fluss mitten in der Innenstadt von Hannover kann ein vielfältiger, naturnaher Ort sein, an dem sich die Stadtbewohner*innen gerne aufhalten. Aktuell werden wertvolle Uferbereiche zwischen Leine und Cityring, gemessen an ihrem ökologischen und sozialen Potential, vernachlässigt.

    Das Leinesystem war in vorindustrieller Zeit einer der lachsreichsten Flüsse in Norddeutschland. Im Zuge der Industrialisierung und der damit einhergehenden Verschmutzung der Gewässer, dem Bau von Wasserkraft- und Stauanlagen sowie dem im 20. Jahrhundert in großem Stil durchgeführten Ausbau der Flüsse sind viele Fischarten aus den meisten Gewässern verschwunden.

    Zahlreiche Projekte haben seit den 70er Jahren wieder zu einer verbesserten Wasserqualität und ökologischen Durchgängigkeit geführt. Die Renaturierung von Fließgewässern ist als Beitrag zur ressourceneffizienten und ökologischen Stadt zu verstehen.

    Im städtischen Umfeld werden auf engstem Raum besonders viele unterschiedliche Anforderungen an die Gewässer gestellt. Zahlreiche Potenziale entlang der Leine sind jedoch innerstädtisch ungenutzt und die Kanalisation und Urbanisierung des Fließgewässers erlaubt auch heute nur bedingt eine Rückkehr von Flora und Fauna in die Stadt. Naturnahe Fließgewässer in der Stadt können helfen, klimatische Veränderungen abzufedern. Beispielsweise können Uferflächen als Retentionsflächen in den Hochwasserschutz integriert werden. Hinzu kommen städtebauliche Ziele, wie Fließgewässer als öffentlichen Raum gut erreichbar zu machen und attraktiver zu gestalten.

    Die Leine in Hannover muss daher sowohl ökologisch als auch sozial gedacht werden. Unterschiedliche Interventionen entlang des Flussufers dienen zur Wiederbelebung und Aufwertung der Lebensqualität an der Leine. Als wichtigster Impuls im Zentrum und als starkes Gegenüber zum Hohen Ufer dient die Renaturierung des Leibnizufers und der Rückbau des Cityrings. Hier entstehen neue Habitate für Flora und Fauna und gleichzeitig neue Aufenthaltsqualitäten und zahlreiche Programme im Freiraum. Darüber hinaus ermöglicht eine Fischtreppe im Bereich der Friederikenbrücke die Vernetzung und Aufweitung vorhandener Lebensräume und eine stärkere Sichtbarkeit der Leine in der Stadt als Alleinstellungsmerkmal.

    Das Konzept zur Renaturierung der Leine wurde am 29.09.2022 mit dem Leinewelle e.V. und Anglerverband vorgestellt und u.a. in der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ) publiziert.

    Idee
    2022
  • Blue Eye

    Als eine der bedeutendsten Naturstätten Albaniens wird das Gebiet der Wasserquelle „Blue Eye" (albanisch: Syri i Kaltër) seit Jahren durch den steigenden Tourismus beansprucht und gefährdet. Unser Masterplan ist der Versuch, „Blue Eye" nachhaltig zu bewirtschaften und auf den zu erwartenden Tourismusanstieg vorzubereiten. Die integrale Strategie schützt das Naturdenkmal und setzt gleichzeitig sein volles sozioökonomisches Potenzial frei. Dies wird durch verschiedene miteinander im Einklang stehende Strategien erreicht, wie etwa die Diversifizierung des lokalen Angebots.

    Die unmittelbare Umgebung der Quelle ist ein von Platanen und Eichen geprägtes Naturdenkmal. Mit dem Bestreben, die lokale Infrastruktur für einen nachhaltigen, aber intensiveren Tourismus zu verbessern, haben wir eine integrale Strategie entwickelt, um die Besucherlast während der Hochsaison über das ganze Jahr zu verteilen, indem wir wechselnde Dienstleistungen und Aktivitäten anbieten. Durch die Einführung neuer Wege und Zugangsmöglichkeiten zum Blue Eye Monument schaffen wir verschiedene Szenarien, Blickwinkel und Stimmungen (Wanderwege, Bootsrouten und ein Familienpfad). Abgerundet wird das Programm durch ein Besucher*innenzentrum, ein Geschäft für regionale Produkte, Campingmöglichkeiten und ein neu entwickeltes kulturelles und soziales Programm, das Festivals und lokale Märkte vorsieht. Diese werden etwas abseits von Blue Eye organisiert. Damit wird der einzigartige Charakter und das Potenzial des Gebiets stimuliert und gleichzeitig die Natur intakt gehalten.

    Das Ergebnis ist ein weltweit einzigartiges Naturphänomen, das auch für zukünftige Generationen geschützt ist.

    abgeschlossen
    2020
  • Küstengebiet Jale

    Der ländliche Süden Albaniens bietet eine spektakuläre Küste, unberührte Naturgebiete und ein reiches kulturelles Erbe. Reisen sind ein wichtiger Motor für die wirtschaftliche Entfaltung Albaniens. Die Entwicklungen der letzten 20 Jahre waren jedoch kaum geplant und entsprechen noch heute nicht dem touristischen Potenzial der Region. Als Teil der Initiative der albanischen Regierung zur „Urban Rebirth (dt. Wiedergeburt der Städte)", war das Hauptziel dieses Projekts die Sanierung der Uferpromenaden der Dörfer Jalë und Dhërmi. Ausgehend von der außergewöhnlichen natürlichen Schönheit beider Standorte war es unser Ziel, die Küste zu strukturieren, zu stärken und sie sowohl physisch als auch im ideellen Sinne mit ihrer Umgebung zu verbinden.

    In Jale bedeutete dies, die Hauptpromenade vom Autoverkehr zu befreien, grundlegende Infrastrukturen wie Bänke, Mülleimer, Duschen und Springbrunnen bereitzustellen, die Promenade jedoch unauffällig zu halten und sie als eine Fortsetzung des Strandes zu inszenieren. Da der Strand sehr tief liegt und die Bucht hauptsächlich die jüngeren Generationen anzieht, haben wir uns von einigen der vorhandenen Strandbars inspirieren lassen, die in üppige Blumengärten eingebettet waren. Zwischen dem Strand und der Promenade haben wir einen Gartenstreifen mit 6-7 Strandbars eingerichtet, die jeweils eine stabile Struktur aufweisen, um die harten Stürme im Winter zu überstehen. Diese wurden in drei verschiedenen Größen gebaut und ermöglichen die Aufbewahrung aller Möbel in der kalten Jahreszeit.

    Fotografie: Lucas Hardonk

    im Bau
    2016
  • Treetop Trail in Lagodechi

    Der Lagodechi Nationalpark im äußersten nordosten Georgiens an den Südhängen des Kaukasus mit Höhen von 590 bis 3500 m ist eines der am besten erhaltenen Gebiete der Welt für vielfältige Naturlandschaften. Das Projekt zur Entwicklung eines Baumwipfelpfades als neues touristische Attraktion soll mehr Besucher anziehen und den Nationalpark zu einem attraktiven Ziel für den Ökotourismus machen.

    Das Konzept betont den Wald als Protagonisten und schlägt ein minimalistisches Design vor, welches aus einem kreisförmigen Pfad besteht, der allmählich die Baumkronen hinaufführt. Zusätzliche Programme werden hinzugefügt um das Erlebnis im Wald zu verbessern. Dazu gehören ein Wachturm, eine Kuppel, ein großes Netz, eine Höhle und mehrere Plattformen.

    in Bearbeitung
    building permission 2019
  • Parkway, Heidelberg

    „Denkt zuerst an die Menschen, dann an Verkehrswege. Eine gute Stadt ist wie eine gute Party. Die Leute bleiben dort länger als nötig, weil sie sich wohlfühlen." Dieses Zitat des dänischen Stadtplaners Jan Gehl fasst unser Planungsverständnis für den Parkway gut zusammen.

    Der Parkway ist ein Ort, der feinteilig vernetzt, Gebäude- und Freiraumnutzungen vielfältig in Beziehung setzt und aktiv die Klimaresilienz unter¬stützt. Ein grüner und vielfältiger Raum, der die Gegensätze MOBILITÄT und VERWEILEN immer wieder neu miteinander verknüpft. Aufgrund der wertvollen und raumprägenden Bestandsbäume im Patrick-Henry-Village als Ausgangslage wurde der Trassenverlauf so konzipiert, dass so viele Gehölze wie möglich erhalten bleiben. Das Niederschlagswasser wird in Mulden, Rigolen und Regengärten als wertvolle Ressource gespeichert und kommt so Pflanzen und Grundwasser zugute. Die befestigten Flächen werden auf ein Minimum reduziert und als helle Oberflächen ausgebildet.

    Als Pflastermaterial wird ein neu entwickelter und markteingeführter Klimastein
    verwendet, der Niederschlag aufnimmt und so viel Wasser verdunsten kann wie eine Wiesenfläche (50% statt 11% bis 18% wie bei konventionellen Pflastersteinen).
    Der Parkway übernimmt die Funktion eines linearen Parks mit hoher Freiraum-, Begegnungs- und Aufenthaltsqualität, dient als innerer und äußerer Verteiler für das Patrick-Henry-Village und stellt für die unterschiedlichsten urbanen Mobilitätsarten einen sicheren Rahmen.

    abgeschlossen
    2023
  • Marconiplein, ROtterdam

    Nexus, aus dem Lateinischen „nectere", bedeutet eine „Verbindung oder eine Reihe von Verbindungen, die zwei oder mehr Dinge zusammenführen". Marconiplein befindet sich in der Tat am Schnittpunkt verschiedener Ströme: nicht nur Mobilität, sondern auch Ökologie, Gewässerschutz und Entwicklung.

    Unsere Vision wurzelt im Verständnis dieses Raums als komplexen Knotenpunkt, an dem traditionell dem Verkehr absolute Priorität eingeräumt wurde. Unser Vorschlag zielt darauf ab, das Paradigma von Marconiplein in einen hochwertigen öffentlichen Raum umzukehren, dem die Infrastrukturstrategie folgt. Die Gestaltung des neuen Ortes wird vom Prinzip der Enthüllung geleitet. Infrastrukturen werden folglich weder begraben, versteckt oder erhöht, sondern durch technologischen Fortschritt und akkurate städtische Lösungen intelligent in das neue Design integriert.

    Konkrete Lösungen reichen von angeschrägten Plätzen, neuen vertikalen Querschnitten und mehr Eingängen bis zur Förderung des Platzes als nahtlosen öffentlichen Raum, in dem die Infrastruktur nicht mehr als von der Stadt getrennt wahrgenommen wird.

    abgeschlossen
    2021
  • Georgien: Infrastruktur-Analyse

    Dieses Projekt umfasst eine detaillierte Analyse der Infrastrukturlücken und die Erstellung eines strategischen Aktionsplans für zwei Pilotstandorte in Georgien: Samshvilde in Kvemo Kartli und Pikalebi in Kakheti. Samshvilde ist
    bekannt für sein archäologisches und kulturelles Erbe, während Pikalebi als historisches Tor zu Kachetien dient.

    Der Plan zielt darauf ab, das touristische Potenzial dieser Gebiete zu entwickeln, negative Auswirkungen zu minimieren und die Einbindung von Interessengruppen sowie der lokalen Bevölkerung zu fördern. Er enthält zudem
    Haushaltsvoranschläge für die erforderlichen öffentlichen Investitionen an beiden Standorten.

    Zu den wichtigsten Aufgaben des Projekts gehören die Bewertung der öffentlichen Infrastruktur, die Überprüfung der sozialen und umweltbedingten Auswirkungen und die Einbindung der lokalen Interessengruppen. Der Bericht
    zeigt Herausforderungen und Chancen für die Entwicklung beider Standorte auf und unterstreicht die Bedeutung einer strategischen Planung mit der Einbeziehung der Bevölkerung.

    In Samshvilde liegt der Schwerpunkt auf der Verbesserung von Straßen, Trinkwasser- und Abwassersystemen. Für Pikalebi wird in dem Bericht ein Entwicklungskonzept vorgeschlagen, dass sich am „Albergo Diffuso" („verstreutes
    Hotel") - Modell orientiert. Dies soll die natürliche Schönheit der Gegend bewahren und die Hotelinfrastruktur harmonisch in die Umgebung einfügen.

    Der Aktionsplan hat das Ziel, Samshvilde und Pikalebi in lebendige und nachhaltige Reiseziele zu verwandeln. Gleichzeitig soll das kulturelle und natürliche Erbe dieser Orte für zukünftige Generationen geschützt werden.

    abgeschlossen
    2024